Handwerkskunst! Wie man eine Glocke gießt | SWR Fernsehen

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Seit über 400 Jahren hat sich an dieser Handwerkskunst so gut wie nichts verändert. Glocken werden immer noch in Lehm geformt und aus einer Legierung von Kupfer und Zinn gegossen.

Nur noch eine Handvoll Glockengießereien in Deutschland beherrscht dieses Handwerk. Eine davon ist die Glockengießerei Bachert im baden-württembergischen Neunkirchen.
Hier entwirft Seniorchef Albert Bachert zunächst die Form der Glocke und überträgt sie auf eine Holzschablone. Sie dient dem Glockenkern, der aus Ziegelsteinen gemauert und mit Lehm verputzt wird, als Maß.

Über den Kern wird die sogenannte „Falsche Glocke“ modelliert. Sie entspricht in Umfang und Aussehen genau der späteren Glocke. Mehrere Schichten Lehm in unterschiedlichen Mischungen und millimetergenauer Arbeiten sind dafür erforderlich. Auf die Falsche Glocke, kommen wächserne Verzierungen, die später auf der Glocke zu sehen sind. Sie drücken sich im Inneren des Glockenmantels ab, der über die „Falsche Glocke“ geformt wird. Ist der Mantel getrocknet, wird er abgehoben, damit die zuvor so mühsam modellierte Falsche Glocke zerschlagen werden kann.
Der so entstandene Hohlraum zwischen Kern und Mantel entspricht, wenn alles gut gegangen ist, der Glocke und wird beim Guss mit der 1100 Grand heißen Legierung gefüllt. Eine spektakuläre, schweißtreibende Arbeit, die höchste Konzentration verlangt.

2 Monate dauert es, bis die Glocke fertig ist und nur wenn alle Arbeitsschritte sorgfältig und präzise ausgeführt werden, stimmt auch das Ergebnis. Maschinen kommen allenfalls beim Mischen des Lehms und beim Transport der Glocke zum Einsatz – Echte Handwerkskunst eben!

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Kategorie: Maschinen

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