Was die Seele stark macht – Resilienzforschung in Mainz

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Manche Menschen verfügen über sogenannte „Resilienzfaktoren“. Deren Mechanismen verhindern, dass diese Menschen auf Stress und andere umweltbedingte Faktoren mit einer psychischen Erkrankung reagieren.

Der Sprecher des Deutschen Resilienz-Zentrums (DRZ) Mainz der Johannes Gutenberg-Universität, Univ.-Prof. Dr. Dr. Robert Nitsch vom Institut für Mikroskopische Anatomie und Neurobiologie, und sein Stellvertreter, Univ.-Prof. Dr. Klaus Lieb von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, stellen beim Themenabend der Reihe „Medizin: Faszination Forschung” den derzeitigen Stand des Wissens in der Resilienzforschung sowie deren Hintergründe und Ziele dar.

Moderator des Abends ist Univ.-Prof. Dr. med. Dipl. Ing. Stephan Letzel, Prodekan für Studium und Lehre und Leiter des Instituts für Arbeits-, Sozial-und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Mainz.

Umweltbedingte Faktoren wie Stress, Traumata oder belastende Lebensumstände können zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Sucht, Angst- oder Verhaltensstörungen führen. Doch nicht jeder Mensch entwickelt unter solchen Umständen eine psychische Erkrankung. Die Menschen, die nicht beziehungsweise nicht dauerhaft durch solche Ereignisse verwundbar, also vulnerabel sind, verfügen über eine Art seelische Widerstandskraft, die sie davor schützt. Der Begriff „Resilienz“ beschreibt die Fähigkeit zur Aufrechterhaltung oder Rückgewinnung der psychischen Gesundheit während oder nach aufreibenden Lebensereignissen.

Die Resilienzforschung will verstehen, welche Vorgänge im Gehirn Menschen dazu befähigen, sich gegen die schädlichen Auswirkungen von Stress und belastenden Lebensereignissen zu schützen und wie diese Schutzmechanismen gezielt gefördert und verstärkt werden können.

Seit Juli 2014 hat sich das Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften (FTN) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) die Erforschung der Resilienz zum Ziel gesetzt und alle Kompetenzen im Deutschen Resilienz-Zentrum Mainz (DRZ Mainz) gebündelt. In dieser fachübergreifenden Einrichtung der JGU arbeiten Neurowissenschaftler, Mediziner, Psychologen und Sozialwissenschaftler zusammen. Gegenstand der Forschung ist das Verständnis der Resilienzmechanismen, um darauf aufbauend Behandlungen zu entwickeln, die die Widerstandsfähigkeit von Menschen stärken. Das DRZ Mainz widmet sich so auf innovative Art einer Frage von überregionaler Bedeutung.

Die Veranstaltungen der gemeinsamen Vortragsreihe von Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft „Medizin: Faszination Forschung” finden statt jeweils mittwochs ab 19:15 Uhr im Hörsaal der Chirurgie (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz). Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Kategorie: Soziales

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