Suizid – das Leid der Hinterbliebenen – Club vom 21. Januar 2014

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Jährlich sterben in der Schweiz bis zu 1’400 Menschen durch Suizid. Das sind mehr als durch Verkehrsunfälle ums Leben kommen. Ein solches Ereignis fordert die Hinterbliebenen heraus. Wie leben sie mit ihrem Schicksal? Heilt die Zeit Wunden? Betroffene und Fachleute erzählen im Club mit Karin Frei.

SRF 1, 21. Januar 2014
mit Karin Frei, Hanspeter Walti, Anita Bättig, Beat Dändliker, Lilo Kistler, Jolanda Just, Celina Just

Sendung
http://www.srf.ch/sendungen/club/suizid-das-leid-der-hinterbliebenen

Jemanden durch Selbsttötung zu verlieren macht Hinterbliebene einsam. Der Schmerz des Verlustes geht einher mit der Frage nach dem «Warum», mit Schuldgefühlen und Schuldzuweisungen. Ein Chaos der Gedanken und Gefühle bricht über die Angehörigen herein, Wut und Scham mischt sich mit Ohnmacht und dem Wunsch nach Versöhnung. Zusätzlich tragisch ist die gesellschaftliche Tabuisierung.

Nicht nur wurden Hinterbliebene von einer lieben Person verlassen, sie fallen auch durch das soziale Netz. Aus diesem Grund sind Familienangehörige nach einem Suizid um ein Vielfaches selber suizidgefährdet. Jede zehnte Person in der Schweiz hat einmal versucht, sich das Leben zu nehmen. Jährlich sind es schätzungsweise bis zu 25’000. Jede zweite Person gibt an, einmal daran gedacht zu haben.

Suizid ist heute mehr denn je ein Hauptproblem der öffentlichen Gesundheit. Verzweifelte Menschen suchen heute eher Hilfe, und es werden mehr Psychopharmaka verschrieben. In der Folge sind die Zahlen leicht gesunken. Dennoch gehört die Schweiz zu den 20 Ländern mit der höchsten Suizidrate.

Die Suizidrate ist unter Männern höher als bei Frauen. Sie ist auch höher bei Älteren als bei Jüngeren. Bei alten Menschen hat die Suizidrate in den letzten Jahren markant zugenommen. Junge Menschen dagegen unternehmen mehr Suizidversuche und denken häufiger an Freitod. Bis zu 90 Prozent der suizidalen Personen leiden unter einer psychischen Störung, die bei einer rechtzeitigen und richtigen Behandlung gemindert werden könnte. Doch häufig kommt die Hilfe zu spät. Eine erfolgreiche Prävention bedingt unter anderem auch, dass Suizid thematisiert und entstigmatisiert wird.

Kategorie: Soziales

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