Jung, schwul, gläubig – Geht das für Christen, Juden und Muslime? | SWR Doku

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Unsere Reportage begleitet drei junge Menschen, die sich entschlossen haben, sich nicht mehr zu verstecken, sondern offen schwul und gläubig zu sein.

Vorbehalte, Ressentiments oder Ausschluss aus der Religionsgemeinschaft – diesen Problemen müssen sich gläubige Schwule stellen, wenn sie sich outen. Wie vereinbaren homosexuelle Christen, Juden und Muslime in Deutschland ihren Glauben und ihre sexuelle Ausrichtung in oft repressiven und konservativen Religionsgemeinschaften? Wie kämpfen sie für Anerkennung und Gleichberechtigung?
Die Reportage, gedreht 2019, erzählt die Geschichte dreier junger Menschen, die sich entschieden haben, Glauben und Homosexualität nicht mehr als Widerspruch und unvereinbar hinzunehmen. Alle drei sind Mitbegründer von Selbsthilfegruppen, die Betroffenen ein Sicherheitsnetz geben. Sie zelebrieren gemeinsam ihre Feiertage, leisten Aufklärungsarbeit, scheuen keine Konflikte und suchen selbst den Dialog zu konservativen Gläubigen.

Leo ist Mitbegründer von ‚Keshet‘, dem ersten queeren jüdischen Verein in Deutschland. Auf einer Tagung der jüdischen Gemeinden in Deutschland vertritt er als Pionier zum ersten Mal die jüdische LGBTQ-Gemeinde.

Tugay kämpft für die Rechte queerer Muslime – und wird deshalb bedroht. In der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin betet er nicht nur, sondern verfechtet sogar in einer Predigt das Recht, als Muslim lieben zu können, wen er will.

Timo brach aus der Enge seiner Wuppertaler Freikirche aus, in der er aufwuchs. Er veröffentlichte das Buch „Nicht mehr Schweigen“, in dem er queere Christen und Christinnen jeder Glaubensrichtung zu Wort kommen lässt. In seinen Lesungen trifft er auf Empathie, aber auch auf Skepsis und Kritik.

Diese Doku von Uri Schneider aus der DAS ERSTE-Reihe „Echtes Leben“ trägt den Originaltitel: Jung, schwul, gläubig – Geht das für Christen, Juden und Muslime?, Ausstrahlungsdatum: 26. April 2020. #swrdoku
Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.

Selbsthilfegruppen, die im Film genannt werden
• https://www.zwischenraum.net/ (christlich)
• http://keshetdeutschland.de/ (jüdisch)
• https://www.ibn-rushd-goethe-moschee.de/ (muslimische Selbsthilfegruppe von Tugay über Moschee erreichbar)

Vertiefende Informationen: Internet-Links zu Positionen von Evangelischer und katholischer Kirche sowie des Judentums mit kurzer Inhaltsangabe
• https://www.ekd.de/spannungen_1996_2.html (Textauslegung der biblischen Aussagen zu Sexualität und Homosexualität und Haltung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
• https://www.dbk.de/nc/presse/aktuelles/meldung/fachkonsultation-die-sexualitaet-des-menschen/detail/ (Pressemeldung der Deutschen Bischofskonferenz zu der Fachkonsultation innerhalb des „Synodalen Weg“ zum Thema „Die Sexualität des Menschen“)
• https://www.hagalil.com/deutschland/yachad/homosexual.htm (Jüdische Theologie und Auslegungen der Orthodoxie, des konservativen und liberalen Judentums zu Homosexualität im Überblick mit Literaturhinweisen)

Nützliche Artikel zum Thema der Doku:
• https://www.zeit.de/entdecken/2019-07/religion-homosexualitaet-christentum-judentum-islam-protokolle
• https://www.ndr.de/ndrkultur/sendungen/freitagsforum/Muslime-der-Islam-und-die-Homosexualitaet,freitagsforum772.html

Verbot der Konversionstherapie
Es gibt Gruppen in den Kirchen, die Homosexualität ablehnen. Oft wird in evangelikalen Freikirchen die „Konversionstherapie“ als Möglichkeit gesehen, Homosexualität zu „heilen“. Diese Form der Therapie wurde in erster Lesung eines Gesetzes, das diese Therapie verbieten möchte, im März 2020 vom Bundestag abgelehnt. Evangelikale Kreise wenden sich deshalb inzwischen offiziell gegen diese Form der Therapie und propagieren für homosexuelle Menschen enthaltsames, zölibatäres Leben
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/konversionstherapienverbot.html

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Kategorie: SWR

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