„Essen auf Rädern“ – Wie gut sind die Angebote? | Doku | NDR | 45 Min

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Mehrere Hunderttausend Menschen in Deutschland beziehen nach Berechnungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung jeden Tag eine warme Mahlzeit durch „Essen auf Rädern“. Für viele Anbieter, gerade im ländlichen Bereich, ist der Bringservice ein Zuschussgeschäft oder gar ein Auslaufmodell. Deshalb verändert sich der Markt in Norddeutschland seit einigen Jahren rasant: Es wird kaum noch frisch gekocht, industrielle Großanbieter mit Tiefkühlkost drängen ins Geschäft.

Tiefkühlkost aus industriellen Großküchen

Autor Michael Nieberg hat den Markt in Norddeutschland wochenlang beobachtet und schaut hinter die Kulissen. Das Filmteam ist für die Doku mit Essensboten zu Senioren gefahren und hat Forscher an der Hochschule Bremerhaven bei der Untersuchung von Stichproben beobachtet. Vielen Bürgern ist gar nicht klar, dass hinter romantischen Werbeversprechen und Namen wie „Landhausküche“ industrielle Großküchen stecken. In deren Fabriken werden die Essen zubereitet, tiefgekühlt, weiterverkauft und später am Tag der Auslieferung wieder aufgetaut.

Tipps für die Auswahl von „Essen auf Rädern“:
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Tipps-fuer-die-Auswahl-von-Essen-auf-Raedern,essenaufraedern106.html

Für viele Kunden ist der Essensbote der einzige Kontakt

Doch egal, ob frisch gekocht oder tiefgekühlt: „Essen auf Rädern“ ist wichtig. Für viele Kunden ist der Essensbote der einzige Kontakt zur Außenwelt, und das für Tage oder gar Wochen. Einer dieser Boten ist Erich Knoch. Für den Paritätischen Wohlfahrtsverband in Bückeburg bringt er jeden Tag 30 warme Mahlzeiten über Land.

Dafür fährt er rund 100 Kilometer durch den Landkreis Schaumburg-Lippe in Niedersachsen. „Den meisten übergebe ich das Essen persönlich“, berichtet Knoch. So könne er gleichzeitig sehen, ob bei seinen oft betagten und allein lebenden Kunden alles „in Ordnung“ sei. Die Sozialkontrolle sei „mit im Preis“.

Boom der industriellen Fertigkost

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung beschäftigt sich seit Jahren mit der Qualität von „Essen auf Rädern“, kritisiert den Boom zu industrieller Fertigkost. Es fehle an Vitaminen und frischen Salaten. „Dieses Defizit sollte ergänzt werden“, empfiehlt Prof. Ulrike Arens-Azevêdo, die DGE-Präsidentin aus Hamburg. Selbst gemachte Fruchtsäfte oder Smoothies könnten das Angebot sinnvoll abrunden, um eine Mangelernährung zu verhindern.

Bürgerhilfe bereitet Mahlzeiten frisch zu

Die Bürgerhilfe in Schüttorf kocht noch jeden Morgen frisch, geht beim ihrem „Essen auf Rädern“ sogar auf individuelle Wünsche der Rentnerinnen und Rentner ein: Einige bekommen das Fleisch schon klein geschnitten und den Eintopf püriert gebracht.

350 Portionen frisches Essen gehen für eigene Wohnheime und fürs Essen auf Rädern jeden Tag auf Reisen. „Durch die frische Küche erhalten wir sogar noch Zulauf, denn viele Kunden mögen die industrielle Tiefkühlkost einfach nicht“, berichtet Karin Heckert, Fachbereichsleiterin für Hauswirtschaft bei der Bürgerhilfe.

Test: „Essen auf Rädern“: Was bekommt man fürs Geld?
https://www.ndr.de/fernsehen/Essen-auf-Raedern-Was-bekommt-man-fuers-Geld,essen758.html

Homepage von 45 Min: https://www.ndr.de/45min

#EssenAufRädern #Senioren #Mittagessen

Kategorie: Ernährung

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