Einmal Hartz IV – immer Hartz IV? HD

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Seit der Einführung von Hartz IV sind elf Jahre vergangen. Die damalige Arbeitsmarktreform gilt vielen Politikern heute als Erfolgsgeschichte. Überall in Deutschland ist die Arbeitslosenquote in dieser Zeit stark gesunken, allein in Sachsen von 18,3 Prozent auf aktuell 7,2 Prozent. Doch welchen Anteil hat Hartz IV tatsächlich an dieser Entwicklung?

Auch elf Jahre nach seiner Einführung ist Hartz IV so umstritten wie eh und je: Die einen verurteilen das „Vierte Gesetz zur Modernisierung des Arbeitsmarktes“ als staatlich verordnete Armut. Die anderen feiern die Reform als Jobwunder und Grund für den massiven Rückgang der Arbeitslosigkeit. Fakt ist: Die Zahl der Erwerbstätigen stieg Ende 2014 erstmals auf über 43 Millionen, bei diesem Wert liegt sie bis heute unverändert. Deutschland hat die geringste Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Fakt ist aber auch: Nahezu jeder zehnte Deutsche ist auf Hartz IV angewiesen und die Kinderarmut hat sich inzwischen verdoppelt.
Grundsätzlich sei Hartz IV ein gerechtes System, meint der Arbeitsmarktexperte Holger Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft, Köln. Denn mit der Reform hätten alle Arbeitslosen die gleichen Rechte auf Weiterbildung und Fürsorgeleistungen und seien nicht unterschiedlich gestellt, so wie es früher der Fall gewesen sei. Das Grundproblem für ein Gesetz zur Grundsicherung sei, dass man immer abwägen müsse zwischen Pauschalisierungen, die es einfach machen, eine Leistung zu verwalten, und der Einzelfall-Gerechtigkeit.

„Vor Einführung der Hartz-IV-Reform hatten wir zwei verschiedene Leistungen, die auch von verschiedenen Trägern geleistet worden sind, die auch verschieden ausgestaltet waren, so dass wir eigentlich zwei Klassen von Arbeitslosen hatten, obwohl beides im Grunde genommen Fürsorge-Leistungen waren. Das war ein hoch ungerechtes System und das ist auch eines der großen Verdienste der Hartz-IV-Reform, dass man diese Ungerechtigkeit beseitigt hat.““

Kategorie: Soziales

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