Die Marquesas – Vergessene Inseln der Südsee

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„Die Marquesas – Vergessene Inseln der Südsee
Mitten im Südpazifik, fast vier Flugstunden von Tahiti entfernt, liegen die Marquesas. Die 14 Inseln gehören zu Französisch-Polynesien und sind spärlich bevölkert, rund 9.000 Menschen leben hier. Sie bekommen nur selten Besuch.
Gerade mal zwei Hotels auf 14 Südseeinseln – Die Marquesas entsprechen so gar nicht dem Südseeklischee. Statt blauen Lagunen und weißen Palmenstränden treffen die paar tausend Touristen, die sich jedes Jahr hierher verirren, auf ein raues Meer, felsige Küsten und schroffe, grüne Berge. Touristisch ist die Region kaum erschlossen, auf allen Inseln zusammen gibt es gerade einmal zwei Hotels. Veränderungen geschehen hier langsam. Internet gibt es seit weniger als zehn Jahren und Fernsehen erst seit Mitte der Achtzigerjahre.

Letzte Ruhe für Jacques Brel und Paul Gauguin
Im Laufe der Geschichte hat es einige berühmte Männer auf die Marquesas verschlagen: Der Chansonnier Jacques Brel und der Maler Paul Gauguin sind beide auf dem kleinen Friedhof der Insel Hiva Oa beerdigt. Herman Melville, Autor des Romans „“Moby Dick““, floh 1842 von einem Walfänger auf die Insel Nuku Hiva und lebte ein paar Wochen unter den Eingeborenen. Damals waren die Bewohner noch gefürchtete Kannibalen. Durch den Einfluss der Missionare veränderte sich die Weltanschauung der Ureinwohner jedoch radikal. Aus dem sexuell freizügigen und kannibalischen Inselvolk wurden strenggläubige Christen. Erst vor knapp 30 Jahren erlaubte ihnen die Kirche wieder, ihre alte Sprache zu sprechen, sich wie ihre Vorfahren den ganzen Körper zu tätowieren und alte Tänze und Rituale zu pflegen.

Alle drei Wochen kommt ein Frachtschiff aus Tahiti – Autor Stephan Düfel trifft auf seiner Reise von Insel zu Insel unterschiedliche Menschen, darunter einen jungen Mann, der die erste Pizzeria auf den Marquesas eröffnete, nachdem er einen Film über einen italienischen Koch im Fernsehen gesehen hatte. Tief im Dschungel von Ua Pou begegnet Düfel einem deutschen Aussteiger, der gemeinsam mit seiner einheimischen Ehefrau fernab des Dorflebens versucht, alles, was sie zum Leben benötigen, selbst zu erzeugen – von Essen über Alkohol bis zum Strom.
Moderne Errungenschaften wie Autos, Kühlschränke, Waschpulver, Limonade oder Fertigessen bekommen die Inselbewohner alle drei Wochen von einem Frachtschiff aus Tahiti geliefert. Die „“Aranui““ hat außerdem bis zu 200 Passagiere an Bord – Touristen, die auf der zweiwöchigen Schiffsreise versuchen, die geheimnisvollen Marquesas-Inseln ein wenig kennenzulernen.“

Kategorie: Sucht

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