Der Bauch von Tokio

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Ausstrahlung vom Montag, 03. November 2014 auf ARTE

Während die Filmemacherin Reinhild Dettmer-Finke in Tokio lebte, hat sie sich oft gefragt, wie diese riesige Stadt funktioniert. Sie filmte Müllarbeiter, Fischhändler, Wasserwerker und Bauern bei der Arbeit. Da die Katastrophe von Fukushima kurz nach Ende der Dreharbeiten stattfand, befragte sie ihre Protagonisten im Juli 2012 noch einmal zu ihrer Situation.

Über zwei Jahre hat die Filmemacherin Reinhild Dettmer-Finke in Tokio gelebt. Täglich blickte sie aus ihrem Wohnturm auf ein endloses Häusermeer in der größten Stadt der Welt. Sie wollte wissen, wie diese Stadt der Superlative funktioniert und wie ihre Bewohner versorgt werden.

Im Februar 2011 ist sie nach Deutschland zurückgekehrt. Im Gepäck Bilder und Geschichten über Menschen, die den „Bauch von Tokio“ füllen. Das Filmmaterial zeigt Müllarbeiter, Fischhändler, Wasserwerker und Bauern bei der Arbeit und verdeutlicht den Stellenwert, den Rituale, Disziplin und Gruppenzugehörigkeit in Japan haben.

Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011 ist die Perspektive verrückt. Ein Film über die Versorgung Tokios, der auch eine Mentalitätserkundung ist, muss auf die Dreifachkatastrophe aus Erdbeben, Tsunami und Reaktorunfall Bezug nehmen.

Im Juli 2012 hat die Filmemacherin dieselben Fischhändler, Biobauern und Müllmänner in Tokio und im Nordosten Japans noch einmal besucht und zu den Veränderungen befragt. Sie erzählen sehr eindringlich, was sie seit dem Frühjahr 2011 erlebt haben, und sprechen offen über ihre Ängste und Sorgen, die bis heute anhalten. Sie berichten von falschen Informationen über Fukushima, von verschwiegenen Strahlenbelastungen im Wasser und im Klärschlamm und von manipulierten Nachrichten über Demonstrationen und von anderen Aktionen des zivilen Ungehorsams.

Entstanden ist ein Film über die Versorgung dieser Stadt der Superlative, bei dem die Katastrophe von Fukushima und ihre Folgen mit erzählt werden.

Kategorie: Arte

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