Das neue Indochina (2) Marx und Mönche in Laos

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„Auf den ersten Blick könnte man meinen die demokratische Volksrepublik sei noch ein Land von gestern, pittoresk und anrührend. Seit einigen Jahren probiert sich Laos jedoch in einer ganz eigenen Mischung aus Sozialismus und Marktwirtschaft. Die politischen Zügel bleiben zwar fest angezogen. Wirtschaftliche Freiheit wird dennoch gewährt. Während der vorsichtige Kurs wirtschaftlicher Liberalisierung und Öffnung nach außen Wirkung zeigt, gilt Laos immer noch als eines der ärmsten Länder der Welt. Doch langsam hält selbst auf den Dörfern ein bescheidener Wohlstand Einzug.

Bodenschätze, eine reiche Natur und der große Fluss Mekong, die Lebensader Südostasiens, ziehen sich durch das Land, indem meist auch unter widrigsten Umständen allergrößte Gelassenheit herrscht. Zwölf Monate hat das Jahr auch hier, doch gibt der buddhistische Mondkalender darüber hinaus in dieser Zeit auch zwölf Feste vor. Lenin lernen und Buddha leben, nach diesem Prinzip bleibt alles fließend: die Zeit, die Zukunft, die Vergangenheit, der Mekong und seine Nebenflüsse, das Bier. Beer Lao ist weiterhin der größte Industriebetrieb des Landes – und die Produkte der Brauerei sollen als „“Botschafter des Landes““ begriffen werden, sagt Meisterbrauer Sithixay, der vor Zeiten in der DDR studiert hat.

Im Vietnamkrieg war Laos zwar offiziell neutral, seine Lage am Ho-Chi-Minh-Pfad machte das Land jedoch für alle Kriegsparteien zu einem entscheidenden Schlachtfeld in Indochina. Vietnamesische Truppen halfen der kommunistischen Pathet-Lao-Bewegung, in Laos die Monarchie abzuschaffen und die Macht zu übernehmen. Insgesamt fielen auf Laos dabei so viele Bomben wie auf ganz Europa im Zweiten Weltkrieg.“

Kategorie: 2. Weltkrieg

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