Arm. Ärmer. Altersarm – Die Verschärfung sozialer Ungleichheit – Prof. Christoph Butterwegge

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Arm. Ärmer. Altersarm – Prof. Christoph Butterwegge in München (11.7. 2018)
Warum sich soziale Ungleichheit im reichen Deutschland verschärft.

Unter dem Titel “Arm.Ärmer.Altersarm.” luden der NachDenkSeiten-Gesprächskreis München gemeinsam mit Attac München, dem ver.di-Bezirksfrauenrat München und den ver.di-Bezirk München für den 11.07.2018 ein zu einer Veranstaltung mit dem Politikwissenschaftler und Armutsforscher Christoph Butterwegge.

Inhalt:
0:00 – 5:40 Begrüssung
5:40 – 8:20 Vorbemerkung, Beispiel Rentnerin vs. BMW-Erben
8:20 – 12:15 Ungleichheit weltweit und in Deutschland, Notwendigkeit von Umverteilung
12:15 – 15:50 Definition von Armut, absolute Armut und relative Armut, Ausgrenzung vom gesellschaftlichen Leben, Verhöhung von Armen im Fernsehen,
15:50 – 21:30 Ausgrenzung von Armen in Deutschland, Unfähigkeit sich in andere, arme Menschen hineinzuversetzen, Armut wird hingehommen, Armen die Schuld zugeschoben.
21:30 – 22:50 absolute Armut in Deutschland, Obdachlose
22:50 – 26:50: Statistische Zahlen: Armut in Deutschland 2,7 Mio. Kinder und 18 Jahre, 2,7 Mio. Menschen über 64 Jahre in Armut. (weniger als 969,00 Euro /Monat)
26:50 – 28:00 Reichtum in Deutschland:
Die reichsten 10% besitzen 51,9% des Nettogesamtvermögens
Die reichsten 1% besitzen 33% des Nettogesamtvermögens
Die reichsten 0,1% besitzen 17% des Nettogesamtvermögens.
28:00 – 30:30 Armut in Deutschland wird unterschätzt. 2/3 der alter Menschen stellen keinen Antrag, hohe Dunkelziffer
30:30 – 46:20 Ursachen für Armut und Ungleichheit (Agenda 2010):

32:40 – 34:20: Ursache Nr. 1: Deregulierung des Arbeitsmarktes:
Lockerung des Kündigungsschutzes, Liberalisierung der Leiharbeit, Einführung prekärer Beschäftigungsverhältnisse, Mini- und Midi-Jobs, Erleichterung von Werk- und Honarverträgen, Lohndumpingstrategie, 1/4 der Beschäftigten arbeiten im Niedriglohnsektor (Hartz4 bis zum Tod)

34:20 – 40:45 Ursache Nr. 2: Demontage des Sozialstaates:
Leistungen wurden eingeschränkt, gekürzt, Riesterreform, Senkung des Rentenniveaus, Hartz4 hat zur sozialen Spaltung geführt

40:45 – 46:20 Ursache Nr. 3: Steuerpolitik für Reiche:
Kapital- und Gewinnsteuern abgesenkt oder abgeschafft (Vermögenssteuer eingefrohren, Spitzensteuersatz gesenkt von 53% auf 42%, Körperschaftssteuer von 25% auf 15%, Kapitalertragssteuer von max. 53% auf 25%), eine ungenügende Erbschaftssteuerreform ABER Erhöhung der Mehrwertsteuer (wird überproportional von Ärmeren/Mittelschicht bezahlt).

46:20 – 59:40 Notwendige Maßnahmen zur Verbesserung:
NUR „Mehr Bildung“ und ein Bedingungsloses Grundeinkommen hilft nicht.
Arbeitsmarkt, Sozialstaat, Steuerpolitik, Erhöhung des Mindestlohns, Bürgerversicherung, Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer.

Referent: Prof. Dr. Christoph Butterwegge
Realisation: Ver.di München, ver.di Frauen München, NachDenkSeiten-Gesprächskreis München, Attac München
Kamera: spoxx und Joachim
Video: spoxx
Quelle:
attac München

Kategorie: Soziales

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