Andreas Kieling – Mitten im wilden Deutschland (1) Vom Dreiländereck ins Coburger Land

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„Die Landschaft, die Kieling im ersten Teil seiner Entdeckungsreise entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze durchquert, wird geprägt vom Abwechslungsreichtum der Wiesen und Wälder, den teils schroffen Schiefergebirgen und ihrer großen landschaftlichen Schönheit.
Andreas Kieling hat mit dem kalten Wetter zu kämpfen, das hier Anfang Mai noch herrscht. Entschädigt wird er durch die Begegnungen mit einer besonderen Natur und ihren Bewohnern, die die eine oder andere Überraschung für ihn bereit halten. Mödlareuth: Die Amerikaner nannten es „“Little Berlin““. Das 50-Einwohner-Dorf am Ende der Welt wurde wie sein großer Bruder zum Symbol der deutschen Teilung. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete der Tannbach zunächst die Demarkationslinie zwischen Mödlareuth-Ost in der sowjetischen und Mödlareuth-West in der amerikanischen Besatzungszone. Mit Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 gehörte der thüringische Teil des Ortes zum Territorium der DDR, die bayerische Hälfte zur Bundesrepublik. Andreas Kieling begegnet Frau Mergner, die mit ihrem Mann einen kleinen Bauernhof im Westteil Mödlareuths hat. Sie erlebte hier 40 wechselvolle Jahre.

Schieferstadt Lehesten: Die wenigen Häuser sind idyllisch gelegen, und schon von weitem fallen die blauschwarzen Schieferdächer auf. Die Schieferdächer sind die eigentliche Attraktion dieser Region. Sie haben der Gegend einen gewissen Reichtum und ihren Häusern ein besonderes Aussehen verschafft. Aber das war nicht immer so. Der Förderschacht im Lehestener Bergwerk ist berühmt, weil es der letzte typische Göpelschacht in Deutschland ist. Der Tagebau galt als der größte auf dem europäischen Festland. Heute stehen die Baumaschinen still, und in der Grube hat sich ein See gebildet. Langsam übernimmt die Natur die Kontrolle über das Gebiet. Viele neue Bewohner, wie der Turmfalke und der Uhu haben sich hier angesiedelt. Für Andreas Kieling ist es ein herrliches Gebiet für Entdeckungen.

Coburger Land: Hier sitzen seltene Vögel auf den Grenzpfählen – Grauammer, Sumpfrohrsänger, Braunkehle, Feldschwirl, Neuntöter oder Raubwürger: Arten, die man eigentlich überall finden sollte, und die doch nur noch hier vorkommen. Kai Frobel vom BUND hat in den 1970er Jahren an dieser Stelle schon Vögel beobachtet. Er führt Andreas Kieling auf Pfaden, die nur er kennt. Die Grenze war schon früh ein Mosaik von Lebensräumen. Die Natur hat hier eine Atempause eingelegt. Dort, wo Flüsse die Region kreuzen, gibt es noch große ungedüngte Feuchtwiesen, in denen Bekassine, Grauammer oder Sumpfrohrsänger brüten.“

Kategorie: Natur

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