ALTBAU SANIEREN – WIE VIEL SCHAFFT MAN SELBER? ALLES?

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Leben mit der Energiewende TV – 391. Sendung vom 07. 05.2018

ALTBAU SANIEREN – WIE VIEL SCHAFFT MAN SELBER? ALLES?

Mirko Schlatow und seine Frau vollbrachten ein Wunderwerk: Als Laien wagten sie sich an die Sanierung eines alten Hauses von 1952. Statt Abriss, wollten die Eheleute eine ökologische Sanierung und das Haus auf energetische Eigenversorgung einrichten. Dazu mussten sie sich das entsprechende Expertenwissen selbst aneignen – und taten es!

Noch ist das Haus nicht komplett fertig. Aber wie das Projekt von den Schlatows angepackt und gemanaged wurde, ist mehr als beispielgebend. Sparsam, aber ökologisch nahezu einwandfrei, wurde die Aufgabe gemeistert. Verbunden mit einem permanenten Lernprozess bis in das Detail der einzelnen Gewerke und Baustoffe.

Ein Weg mit viel Mühe, aber Familie Schlatow weiß ganz genau, was in ihrem Haus verbaut wurde. Jeder Schritt war wohl durchdacht und überlegt. So machte man zum Beispiel eine grandiose Erfahrung mit Lehm zum Verputzen der Wände. Die Wand „atmet“ nun und nimmt problemlos selbst größere Mengen Feuchtigkeit auf. Welcher normale Häuslebauer kann so etwas erleben?

Eingebaut wurde auch moderne Energiewendetechnik: von der PV-Anlage, über das Hauskraftwerk bis zur Wärmepumpe. So versorgt sich das Gebäude selber mit Energie. Welches Gebäude aus den 50er Jahren kann das von sich behaupten?

Mirko Schlatow steht uns Rede und Antwort zu dem Projekt, welches er in absolut bewundernswerter Weise recherchierte, managte und umsetzte. Dazu liegen auch beeindruckende Bilder vor, die wir in der Sendung zeigen. Nur selten können wir ein so tolles und regelrechtes „Lehrstück“ präsentieren mit knapp 26 Minuten prallem Wissen. Fast möchte man sagen: Für jeden Häuslesanierer- und -bauer ein MUSS!

Weitere Informationen: https://scm-energy.de
Dokumentation aus Salzwedel/Sachsen-Anhalt 2018
Kurzfassung der Sendung: https://youtu.be/DryLv9smxgU

Hier der zeitliche Ablauf der Sanierungsarbeiten:
– November ‘15 – April ‘16 Grundstücksherrichtung und Bereinigung des Urwalds
– April ’16 Kaufvertrag und Baubeginn am Haus
– April – Juni: Fundament freilegen/trocknen, kellerseitig abdichten, Streifenfundament für Klinker an 3 Seiten gießen
– Juli: Dachstuhlsanierung, Dach abdecken Dachstuhlverstärkung/Sparrenverstärkung/Höhenausgleich/Aufschieblinge (Zimmerei Gnoth), Unterdeckung mit Holzfaserplatten, Querlattung/Eindeckung/Rinnen (Dachdecker Kaul)
– Juli/August: Klinker mauern (unterstützend Baufirma Dieckmann)
– August: Holzunterkonstruktion und Verschalung mit Lärche am Giebel und Gaube – August/November: PV kommt aufs Dach/Hauskraftwerk wird installiert und geht ans Netz (SCM Solar)
– September: Sanierung Technikraum mit neuem Dachunterbau, Dach und Außenwänden
– Oktober: Fußböden entfernen, Räume anpassen, Kellerdecke einbauen
– November: Einbau Fenster und Türen (Tischlerei Ulrich)
– Dezember: Schaumglasschotter einbauen, verdichten und für Fußbodenheizung/Estrich vorbereiten
– Januar ‘17: Einbau Heizungssystem (SCM Energie), Geothermie (Wassermann GmbH), Estrich (Estrich Walter)
– Februar: Kalkputz entfernen und Wände säubern, Höhenausgleich und Anbringen der Deckenplatten – März: Kabel ziehen und für Elektriker vorbereiten – März – Mai: Lehmputzunter- und -oberputz/Feinputz
– April: Einblasen der Steinwolle in Außenwand (Tietke Dämmung) – Mai: Trockfußbodenheizungssystem (SCM Energie) Einbau Fußböden, Fliesen und Parkett, Badezimmerbau
– Juni: Elektrik geklemmt (SCM), Innentüren (Tischlerei Ulrich), Einbauküche
– 21.06.17 Einzug nach 425 Bautagen am Haus
– Oktober: Einbringen der flexiblen Holfaserdämmung im Dach
– Dezember: Einblasen von Holzfaserdämmung im Giebel und Gaubenseiten
– Seit Januar ’18: Deckenbalkenverstärkung obere Geschossdecke zur Vorbereitung für Fußbodenaufbau und Einblasdämmung.

VERWENDETE DÄMMSTOFFE
Boden: 21 cbm Schaumglasschotter unterm Estrich, 5 cbm Styropor in Kellerdecke, 1,3 cbm Polystyrol im Sockel der Außenwand, 1,2 cbm Fußbodenheizung
Wände: 18 cbm Steinwolle eingeblasen in Klinkerwand (Dämmung Tietke), 12 cbm Holzfaser eingeblasen in Holzwände (unterstützt durch Dämmung Tietke)
Dach: 8 cbm Aufsparrendämmung Steico Universal 35mm, 30 cbm Zwischensparrendämmung SteicoFlex 200mm, 3 cbm Unterbau Dachschräge für späteren Lehmputz – Pavaboard 20mm. Ausstehend 20 cbm Zellulose eingeblasen für obere Geschossdecke.

Weitere Baumaterialien
8 cbm Lehm, 25 t Klinker Handform, 3 cbm Lärche sägerauh, 3 cbm S10 Dachlatten sägerauh, 15 cbm Bauholz KVH etc., 3 cbm Fermacell Greenline, 1,5 cbm OSB, 3 cbm ESB plus (Öko-OSB), 10 cbm Beton und Zement, 1 cbm Kalk, 1 cbm Gasbetonsteine, 10 t Dachsteine.

Kategorie: Transportmittel

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