„Die schwerverdauliche Krautküche ist passé: Was heute in deutschen Töpfen köchelt, ist vielfältig. Foodethnologe Marin Trenk zeigt, wie sich unser Geschmack entwickelt und verändert hat.
Ein Meilenstein sind etwa die Mitbringsel von Christoph Kolumbus. Er entdeckt nicht nur Amerika, sondern auch Mais, Bohnen, Chili, Tomaten und Kartoffeln. Im 20. Jahrhundert liefern dann die Gastarbeiter mit Pizza und Co. wichtige Impulse für die deutsche Speisekarte.
Die Wurzeln des deutschen Geschmacks
Wie sich unsere kulinarischen Vorlieben entwickelt haben, ist Forschungsgegenstand von Marin Trenk. Er ist Deutschlands einziger Professor für Food-Ethnologie. Seit seiner Jugend reist der 61-Jährige aus Frankfurt in alle exotischen Länder der Erde, macht Feldstudien in Afrika, lebt monatelang in Asien. Überall ist er auf der Suche nach den Wurzeln des deutschen Geschmacks. Er will wissen, warum es die Italiener am Anfang so schwer hatten, den Deutschen Olivenöl, Knoblauch und Meeresfrüchte nahezubringen, und er fragt sich, warum der Döner zwar das beliebteste Fastfood ist, die türkische Küche hierzulande aber immer noch ein Nischendasein führt.
Wir reisen mit dem Foodethnologen quer durchs Land, immer auf der Suche nach „“der““ deutschen Küche. Sind wir auf dem Weg zu einem nivellierten Weltgeschmack? Zu überall gleichen Gerichten? Stirbt die authentische Landesküche aus, oder kann sie sich behaupten? „“Ein kulinarisches Zusammenspiel ist möglich““, meint der Professor und plädiert für kulinarische Entdeckerlust – plus Traditionspflege mit alten Rezepten aus unserer Kindheit.“
